Schlangenbiss beim Wandern: Was nun?

In Österreich enden Schlangenbisse nur selten im Krankenhaus. Das liegt zum einen daran, dass mit Kreuzotter und Sandviper hierzulande lediglich zwei giftige Schlangenarten heimisch sind. Zum anderen sind Schlangen Fluchttiere und beißen in der Regel nur dann zu, wenn sie sich bedroht fühlen. Sollte es dennoch zu einer solchen unangenehmen Begegnung kommen, ist aber rasches Handeln gefragt.

 

Meistens ist ein Schlangenbiss in heimischen Gefilden vor allem unangenehm. Handelt es sich um eine giftige Schlange, kann ein allergischer Schock allerdings nicht ausgeschlossen werden und unter Umständen Lebensgefahr bedeuten. Ein solcher äußert sich zum Beispiel durch auffällige Rötungen, Schwellungen oder Blutungen und die Stelle kann sich sogar schwarz verfärben. Gerade beim Wandern oder Spazierengehen in Gebieten, in denen vermehrt (giftige) Schlangen leben, kann eine entsprechende Kleidung, bestehend aus festen, hohen Schuhen und langen Hosen, schon vor einem Biss schützen.

 

Erste Hilfe leisten
Hat ein Tier dennoch zugebissen, gilt als wichtigste Regel: Als Betroffene oder Betroffener die Ruhe bewahren beziehungsweise als Ersthelferin oder Ersthelfer die gebissene Person beruhigen. „Kann ausgemacht werden, welche Körperregion betroffen ist, sollte diese möglichst ruhig gestellt werden, etwa mit einem Kompressionsverband, Binden oder Tüchern“, rät Primaria Dr. Renata Čop, MSc, Ärztliche Direktorin des Klinikums Bad Gastein.
Der Verband soll aber keinesfalls die Blutzirkulation abschnüren. Das wurde früher oft genauso falsch verbreitet wie der Mythos, man solle die Bisswunde aufschneiden oder aussaugen. All das kann aber mehr Schaden anrichten, als es hilft. „Außerdem sollten Schmuck, eine Armbanduhr und Ähnliches abgelegt werden, da die betroffene Region anschwellen kann“, so Čop.

Dann sollte umgehend ärztliche Behandlung aufgesucht oder die Rettung unter 144 beziehungsweise der Europäische Notruf unter 112 verständigt werden.


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Magazin rehaZEIT (Ausgabe 2022)