Richtig essen bei Gicht

Purine sind Bestandteile von Zellen, die einerseits vom Körper selbst gebildet werden und andererseits mit der Nahrung aufgenommen werden. Problematisch ist, wenn zu viel des Stoffwechselendprodukts der Purine – die Harnsäure  –  anfällt.  Bei dauerhaft erhöhten Harnsäurespiegeln kann die Löslichkeitsgrenze der Harnsäure im Blut erreicht werden, sodass diese auskristallisiert. Die Harnsäurekristalle lagern sich vor allem in den Gelenken (z.B. Großgrundzehengelenk) ab und in der Folge kommt es zur Gicht. Darum ist es ratsam, purinreiche Lebensmittel wie Innereien, Fleisch- und Wurstwaren, Fleisch-/ Knochensuppen, Muscheln, Krustentiere, Haut von Fisch und Geflügel sowie Alkohol möglichst selten zu verzehren.

 

Ideal wären zwei bis drei Mal pro Woche Fleisch bzw. Wurst und ein bis zwei Mal pro Woche Fisch. Pflanzliche Purine in Hülsenfrüchten oder Kaffee beeinflussen den Harnsäurehaushalt nur minimal. Darüber hinaus sollte auch Fruchtzucker (Fruktose), wie z.B. in Limonaden, Smoothies, diversen Fertigprodukten, in großen Mengen gemieden werden, da dieser das Gichtrisiko erhöht. Magere Milchprodukte können die Harnsäureausscheidung über die Niere fördern und eignen sich daher als gute Eiweißlieferanten. Ebenso können Lebensmittel mit hohem Vitamin-C-Gehalt, Getreideprodukte und Gemüse bedenkenlos genossen werden. Wichtig ist außerdem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von zuckerfreien Getränken, damit die Harnsäureausscheidung über die Niere unterstützt wird. Alkohol hingegen hemmt die Ausscheidung der Harnsäure.

Auf dem Bild: unsere Diätologinnen Elisabeth Höller und Anna Ableidinger.


Zurück
Magazin rehaZEIT (Ausgabe 2022)