Nackenverspannungen – psychischer Stress als Auslöser

Stundenlanges Sitzen bei der Arbeit am Computer, wenig Bewegung: Die inaktive Haltung führt bei vielen Menschen zu schmerzhaften Verspannungen im Nacken. Weniger bekannt ist, dass Nackenschmerzen auch aus psychischem Stress resultieren können – und das ist sogar sehr häufig der Fall.

 

Ein steifer Hals und Schmerzen in den Schultern und im Rücken sind unangenehm genug, die Muskelspannung in dem Bereich kann außerdem zu (Spannungs-)Kopfschmerzen führen. Eine seelische Anspannung macht sich ebenfalls durch verkrampfte Muskeln bemerkbar. Primaria Dr. Renata Čop, MSc, Ärztliche Direktorin des Klinikums Bad Gastein, rät: „Bei Nackenverspannungen keinesfalls eine Schonhaltung einnehmen, da diese langfristig zu Bewegungseinschränkungen im Bereich der Halswirbelsäule führen kann.“ Stattdessen sollte die Muskulatur durch einfache Übungen gelockert und gedehnt und der obere Rücken gekräftigt werden – idealerweise unter der fachkundigen Anleitung einer Physiotherapeutin oder eines Physiotherapeuten.

 

Wenn die Verspannungen über längere Zeit hinweg bestehen und auch durch Übungen nicht in den Griff zu bekommen sind, sollte eine psychische Ursache abgeklärt werden. „Je rascher, desto besser, denn zu Depressionen neigende Menschen sind schmerzempfindlicher. Und chronische Schmerzen können depressive Verstimmungen verstärken. Dieser Teufelskreis sollte also ehestmöglich durchbrochen werden“, so die Ärztin. In der orthopädischen Rehabilitation werden Menschen mit chronischen Nackenverspannungen daher auch von den klinischen Psychologinnen unterstützt. In den Therapiesitzungen erlernen sie unter anderem, wie sie Stress abbauen und die eigene psychische Gesundheit stärken können. Denn solange die seelischen Dysbalancen bestehen, bleiben auch die muskulären Verspannungen erhalten.

 


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Magazin rehaZEIT (Ausgabe 2022)