Medikamente hamstern für den Notfall: Ist das sinnvoll?

Regelmäßig geistert in den Medien der Begriff „Blackout“ herum. Notgedrungen fragen sich hin und wieder auch noch so optimistische Menschen: Was sollte ich für den Fall der Fälle unbedingt zu Hause haben? Wer regelmäßig auf Medikamente angewiesen ist, hat dabei natürlich auch den Arzneimittelschrank vor Augen.

 

Medikamente horten sollte man keinesfalls, betonen Expertinnen und Experten immer wieder. Das macht schon alleine deshalb wenig Sinn, weil jedes Medikament ein Ablaufdatum hat und darüber hinaus gar nicht mehr eingenommen werden sollte. Was aber, sollte es doch eines Tages zu einem Blackout, einem großflächigen Stopp der Energieversorgung über einen Zeitraum von weit mehr als 24 Stunden, kommen? Sollte man dann nicht neben Taschenlampe, Kerzen, Dosennahrung, Wasser und Co auch bestimmte Medikamente vorrätig haben?

 

„Wer wegen einer schweren oder chronischen Erkrankung auf Medikamente angewiesen ist, kann selbstverständlich für den Fall vorsorgen, dass der Nachschub einige Tage ausfällt. Grundsätzlich sind wir in Österreich für Notfälle gut gerüstet, aber man sollte auch nicht erst dann eine neue Packung bestellen, wenn man gerade die letzte Tablette genommen hat“, sagt Primaria Dr. Renata Čop, MSc, Ärztliche Direktorin des Klinikums Bad Gastein. „Wer persönliche Medikamente für einen Monat vorrätig hat, sollte auf der sicheren Seite sein.“

 

Was immer in den Arzneimittelschrank gehört:

- wichtige, persönlich verschriebene Medikamente für ca. einen Monat
- Erste-Hilfe-Kasten (aufs Ablaufdatum achten!) inkl. Desinfektionsmittel, Wundauflagen und Verbandsmaterial
- Medikamente gegen Schmerzen, Durchfall, Erbrechen und Übelkeit
- fiebersenkendes Präparat
- eventuell auch ein Breitband-Antibiotikum und ein Antiallergikum

 

Noch ein Tipp für alle, die auf zu kühlende Präparate wie Insulin angewiesen sind: Eine kleine Kühlbox, mit Batterie oder Solarenergie betrieben, eignet sich im Notfall hervorragend.


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Magazin rehaZEIT (Ausgabe 2022)