Gezielte Physiotherapie bei Narben

Nach chirurgischen Eingriffen wie gelenkserhaltenden und endoprothetischen Operationen bleiben Narben zurück. Damit sie gut verheilen und langfristig keine Beschwerden verursachen, sollte möglichst früh mit der Pflege der Narben begonnen werden. Kerstin Ketzer Physiotherapeutin am Klinikum Bad Gastein, arbeitet täglich mit den Narben der Patientinnen und Patienten. Sie informiert über die richtige Pflege und die verschiedenen Methoden zur Narbenentstörung.

 

Frische Narben brauchen Schutz und Pflege, um schön zu verheilen. „Die Pflege beginnt, sobald die Wunde geschlossen ist und die Fäden gezogen wurden. Spezielle Produkte aus der Apotheke sollten mehrmals täglich angewendet werden, und das über Monate hinweg. Zusätzlich zur Pflege wird die Narbe auch mit gezielten Massagegriffen behandelt, informiert die Physiotherapeutin.

 

Besonders Patientinnen und Patienten, die ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk erhalten haben, profitieren im Klinikum Bad Gastein vom Wissen des Physiotherapieteams. Je nach Phase der Narbe – ob akut oder chronisch – wird manuell entweder in Richtung des Wundgebietes gearbeitet oder in alle Richtungen mobilisiert. Die Intensität der Behandlung richtet sich nach dem individuellen Schmerzempfinden der behandelten Person, sie darf aber ein erträgliches Maß nicht übersteigen.

 

Spezielle Mobilisationstechniken

Eine bewährte Behandlungsform ist die Massage, bei der verschiedene Grifftechniken angewendet werden. Hierbei wird beispielsweise tiefer Druck auf die Narbe ausgeübt, um die Durchblutung zu fördern. „Bei der Entstörung von älteren Narben verwenden wir Magnetstäbchen und Schröpfgläser“, erklärt Kerstin Ketzer. Die Narbenentstörung kann grundsätzlich bei jedem Menschen durchgeführt werden sofern im Narbenbereich Beschwerden (Schmerzen, Taubheit, Rötung…) bestehen.


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Magazin rehaZEIT (Ausgabe 2022)